3 Wege deine Leistung aus dem Trainings ins Match zu übertragen [Blog-Artikel] - Backupcoach

3 Wege deine Leistung aus dem Training ins Match zu übertragen

Lesezeit: 3 Minuten - von Markus Häusler

Es gibt so einige Tennisspieler, die im Training wesentlich besser spielen als im Match. Der Leistungsabfall kann im besten Fall nur 10%, in besonders ungünstigen Fällen aber durchaus auch 80% betragen.

Schon allein nach diesen zwei Aussagen weißt du schon, dass du auch davon betroffen bist?

- Das kannst du tun. 

Dieser Blog-Artikel zeigt dir 3 Wege, um dein Match-Niveau an dein Trainingsniveau anzupassen. - Um in nur kurzer Zeit schon einen entsprechenden Unterschied feststellen zu können, solltest du auch alle drei Wege mal gegangen sein.

Um ehrlich zu sein: Es sind keine großen Geheimnisse, die du hier erfahren wirst.

 Wenn es ein Geheimnis gibt, dann geht es dabei um die einfache Formel:
Wissen (welches du in diesem Artikel erhältst) + Arbeit (die du auf dem Tennisplatz investieren muss) = Erfolg (im Training UND im Match)

Genaueres jetzt aber bei der Beschreibung der drei Wege, die du für diesen Erfolg gegangen sein solltest:

1) Spiele mehr Trainingsmatches.

Dieser Tipp klingt nicht besonders hilfreich? Du spielst mindestens 2-4 Sätze pro Woche gegen einen Trainingspartner?

Glaube ich dir sofort! Nenn‘ mir doch aber bitte auch deine Trainingspartner der letzten 4 Wochen...

...waren es bei genauerer Überlegung nur maximal zwei bis drei unterschiedliche Vereinskameraden? Eventuell noch dein Trainer?

Das ist zu wenig!

Um deine Leistung aus Trainingsmatches in „richtigen“ Matches performen zu können, solltest du immer wieder gegen unterschiedliche Spieler spielen. Und zwar nicht nur gegen zwei enge Freunde, deren Spielverhalten du aus dem Schlaf kannst…

Denn was passiert genau im „richtigen“ Match? – Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit fühlst du dich nicht wohl, weil du auf einem Platz spielst auf dem du bisher noch nie gespielt hast. Unter Umständen spielt auch dein Gegner für dich sehr ungewohnt (viel Slice, ohne wirklich einschätzbaren Rhythmus, nur hohe Bälle etc.).

Diese Situation ist ziemlich einfach zu erklären: Dein Kopf hat das „traditionelle“ Programm deiner (zwei bis drei) Trainingspartner abgespeichert. Sobald dein Gegner im Match nun nicht ungefähr den gleichen Stil spielt, wirst du dich auch ziemlich sicher nicht wohlfühlen und dein Potenzial abrufen können.

Deshalb:

Spiele kurze Sätze (bis 4), lange Sätze (bis 6) oder ein ganzes Match gegen völlig unterschiedliche Spieler - jede Woche!


Spiele in deinem Verein mit dem Platzwart, der ausschließlich Bogenlampen spielt. Spiele mit deutlich älteren und deutlich jüngeren Spielern und sowohl mit stärken wie auch mit schwächeren Spielern.

Außerdem kannst du in Nachbarvereinen Spieler kontaktieren, um auch Mal auf fremden Plätzen (mit ungewohnten Umständen) zu lernen, dein bestes Tennis zu zeigen.

Du musst lernen, mit jedem Spielstil klarzukommen! Nur so wirst du es schaffen, dich im Match wohlzufühlen und du wirst definitiv weniger oft von deinem Gegner oder seinem Spielstil überrascht sein.

 - Lerne ruhig zu bleiben. Lerne zu adaptieren. Lerne zu performen- egal gegen wen und egal auf welchem Platz.


2) Lege dir einen Matchplan zurecht.

Du hast keinen Matchplan? Das könnte der Grund für deine Nervosität und deine unruhigen Schläge im Match sein.

Bereits vor dem Match solltest du wissen, wie du heute spielen willst.

Ein Matchplan besteht aus verschiedenen Teilbereichen. Sicherlich kann er sich im Laufe des Matches verändern. Grundsätzlich solltest du aber immer schon vorher wissen:

  • Was sind meine Stärken?
  • Wie möchte ich heute meine Punkte machen?
  • Welche Spielzüge haben im Training gut funktioniert, d.h. welche werde ich dementsprechend heute auch zeigen?
  • usw.

Außerdem solltest du deine Ziele abstecken, z.B.:

  • 80% deiner Return-Schläge in‘s Feld zu spielen (das wäre sehr gut)
  • den Gegner ständig in Bewegung zu halten (Tipp: cross spielen!)
  • bevor du mit aggressiveren Bällen anfängst, Aufschlag + zwei Bälle in‘s Feld zu spielen
  • usw.

Pickst du dir vor dem Match einige dieser Punkte heraus, steht dein Matchplan bereits. – Es ist also kein riesen Aufwand, verleiht dir aber die nötige Ruhe für deinen Match-Tag.

Du wirst so genau wissen, was du in den ersten 20 Minuten des Matches machen wirst – völlig unabhängig davon, wer auf der anderen Seite steht!
Wie du siehst, verhilft dir dein Matchplan dazu, gut in‘s Match zu starten - was oftmals ja schon die halbe Miete ist.

Hinweis: Falls du über diese Themen bisher wenig Bescheid weißt, schau dir unbedingt einmal die Taktik-Bibel an.

Sie wird dir noch einen Schritt weiterhelfen, nämlich dein Spiel (im Training und im Match) taktisch aufbauen zu können. Mit den richtigen Schlägen im richtigen Moment wirst du den Gegner immer und immer wieder überraschen - und das, ohne deine Technik verändern oder verbessern zu müssen.

Smarte Ideen, wie du am Match-Tag spielen könntest geben dir nochmal einen Selbstvertrauens-Kick, den es v.a. kurz vor einem Match oft nochmal braucht - und dieser hilft dir wiederum, deine Leistung besser abrufen zu können.


3) Löse dich vom Druck gewinnen zu müssen

Du willst es allen beweisen – v.a. dir selbst natürlich. Du willst die Schläge aus dem Training spielen, denn du weißt: Den Gegner heute kannst du locker besiegen, wenn du so spielst wie im Training gestern.

Leider endet dieses engagierte innere Verlangen – wer hätte es anders gedacht - nicht selten in einer Niederlage! Und das gegen einen schlagbaren Gegner.


- Das Ergebnis: Frust und Enttäuschung.

- Der Grund: Du hast dir selbst in Hinblick auf das Ergebnis zu viel Druck gemacht und dich dadurch schon selbst „besiegt“.

Lerne also zu verstehen, was GEWINNEN wirklich bedeutet.

Meine persönliche Meinung: Es geht nicht um das Ergebnis, welches nach 90-120 Minuten auf der Anzeigentafel steht.

>> Es geht darum, deinem Matchplan (siehe Punkt 2) umzusetzen.

>> Es geht darum, dein Bestes zu geben - und wenn du mal einen schlechten Tag hast und du (trotzdem) tust was du kannst, dann hast du dein Bestes gegeben! Lerne, auch damit zufrieden zu sein. Du wirst nicht jeden Tag 100 % Performer sein können!

>> Außerdem geht es darum, fokussiert zu spielen und den Vorgaben zu folgen, welche dir entweder dein Coach oder du dir selbst aufgetragen hat (Stichwort Matchplan!).

Wenn du das schaffst, dann bist du bereits ein Gewinner! Und selbst wenn das Match noch nicht zu deinen Gunsten ausgegangen sein sollte - es ist nur eine Frage der Zeit, bis in einigen Wochen der Spielstand immer dich als Sieger anzeigen wird.

Tu dir also den Gefallen und hör damit auf, es allen beweisen zu wollen! Entwickle dein Tennisspiel lieber jeden Tag um 1 % - dann bist du in einem Jahr schon ein wesentlich besserer Spieler (und das zu 365%).


FAZIT

Erst wenn du dich im Match wohlfühlst - und auch wirklich erst dann - kannst du deine Leistung auch im Turnier / Medenspiel /Meisterschaft abrufen.

Viele Trainer und Spieler denken, dass es hilft, "die richtige Technik" einfach immer und immer wieder zu wiederholen. Aber das ist nur ein Trugschluss!

Stell dir vor, ein Kochmeister bringt seinem Schüler alles bei, was er wissen muss. Er lernt wie er das Gemüse zu schneiden hat, wie er die Küchengeräte bedienen muss und lernt auch sonst alle notwenigen Abläufe in der Küche.

Aber ohne ein Rezept – d.h. ohne einen konkreten Plan im Kopf - wird der Schüler niemals gutes Essen kochen können. Egal, wie viele Stunden er zuvor in der Küche gestanden hat!

Und genau so ist das beim Tennis auch: Die Technik bildet das (stabile) Fundament. Aber erst durch das Training deines Kopfes (schau dir dazu unbedingt die Adler-Methode an) wirst du dein ganzes Potenzial auf dem Platz entfalten können!

Ich empfehle dir daher dein Mindset mindestens genauso häufig zu trainieren, wie deine Vorhand. Selbstvertrauen, Wissen um eine smarte Taktik und ganz konkrete Konzentrationselemente werden dir zu vielen schönen Stunden (und Siegen!) auf dem Tennisplatz verhelfen!

Lass mich diesen Artikel mit einem Zitat beenden:

"Jeder kann den Ball hart schlagen und schnell rennen, aber das Mindset wird immer der entscheidende Faktor sein."
(Novak Djokovic)

Danke für's Lesen.

Dein Backup Coach - Markus


 

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